Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev und Rechtsanwalt Jens Reime: Was betroffene Anleger bei mib40.org jetzt tun können

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev und Rechtsanwalt Jens Reime: Was betroffene Anleger bei mib40.org jetzt tun können

Interviewer: Frau Bontschev, Herr Reime, die BaFin hat kürzlich vor Angeboten der Finanz Market gewarnt. Was bedeutet das für Anleger?

Bontschev: Diese Warnung der BaFin ist sehr ernst zu nehmen. Sie besagt, dass Finanz Market auf ihrer Website mib40.org Finanzdienstleistungen ohne die erforderliche Erlaubnis anbietet. Das ist nicht nur illegal, sondern stellt auch ein erhebliches Risiko für Anleger dar.

Reime: Genau. Unternehmen, die ohne Erlaubnis der BaFin operieren, unterliegen keiner behördlichen Aufsicht. Das bedeutet, dass Anleger im Falle von Problemen oder Verlusten möglicherweise keine rechtlichen Möglichkeiten haben, ihr Geld zurückzubekommen.

Interviewer: Was raten Sie Anlegern, die bereits in Produkte von Finanz Market investiert haben?

Bontschev: Der erste Schritt sollte sein, jegliche weitere Interaktion mit dem Unternehmen sofort einzustellen. Versuchen Sie nicht, mehr Geld einzuzahlen, auch wenn Ihnen hohe Renditen versprochen werden.

Reime: Ich würde ergänzen, dass betroffene Anleger alle Unterlagen und Kommunikation mit Finanz Market sorgfältig sammeln und sichern sollten. Das kann für mögliche rechtliche Schritte sehr wichtig sein.

Interviewer: Gibt es Möglichkeiten, das investierte Geld zurückzubekommen?

Bontschev: Das kann schwierig sein, aber es gibt einige Schritte, die Anleger unternehmen können. Zunächst sollten sie versuchen, ihr Geld direkt vom Unternehmen zurückzufordern. Allerdings ist die Erfolgsaussicht hier oft gering.

Reime: In vielen Fällen ist es ratsam, rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Anwalt kann die Situation bewerten und mögliche rechtliche Schritte einleiten, wie zum Beispiel eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft oder eine zivilrechtliche Klage.

Interviewer: Welche präventiven Maßnahmen können Anleger ergreifen, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden?

Bontschev: Der wichtigste Punkt ist, immer zu überprüfen, ob ein Finanzdienstleister eine gültige Erlaubnis der BaFin hat. Die BaFin führt eine öffentlich zugängliche Unternehmensdatenbank, in der man das nachsehen kann.

Reime: Zusätzlich rate ich Anlegern, bei verlockenden Angeboten besonders vorsichtig zu sein. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. Diversifizierung und gründliche Recherche sind der beste Schutz für Ihr Vermögen.

Interviewer: Vielen Dank für diese wichtigen Informationen und Ratschläge.

Bontschev & Reime: Gerne. Wir hoffen, dass diese Informationen den Anlegern helfen, ihre Rechte zu schützen und in Zukunft vorsichtiger zu investieren.